Wenn die Dolomiten rufen

Einen letzten Blick in den Rückspiegel – die drei Zinnen sind in dunkle Gewitterwolken getaucht – und schon sind wir wieder über die Grenze und zurück in Österreich. Hinter uns liegen vier anstrengende aber wunderschöne Biketage im Herzen der Dolomiten – dem Pustertal.

Bereits bei der ersten Tour wird so einigen TeilnehmerInnen klar, dass man sich die Trails in den Dolomiten so richtig verdienen muss. Auch wenn es nicht viele Höhenmeter sind, die wir an diesem Tag zurücklegen, die kurzen steilen Rampen schmerzen mehr als lange, gleichmäßige Anstiege. Doch der Schmerz vergeht, meistens schon beim Anblick der faszinierenden Bergwelt spätestens jedoch beim ersten flowigen Trail bergab! Weißbier und Aperol danach schmecken auch um einiges besser – muss an der Bergluft liegen. Egal – der Smile der Teilnehmer passt.

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Der Wecker klingt – die Guides strahlen. Heute steht ein Biketag wie aus dem Bilderbuch am Programm. Es ist alles dabei – Gondel, steile heiße Anstiege die selbst die hartgesottenen zum Absteigen zwingen, gebaute Trails, Naturwege, Schotter, Waldboden. Flowige Passagen mischen sich mit kurzen technischen Abschnitten, die Kilometer am Ende des Tages lassen einen an Alpencrossetappen denken. Und da war noch was – genau der Sprung in den kalten und kristallklaren Pragser Wildsee! Danke – sagt Heinz und strahlt uns an – genau so soll ein Bikecamp sein. Der müde Blick in seinen Augen sagt uns aber, dass wir den nächsten Tag doch modern also „endurolike“ angehen sollten.

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Tag 3 – wieder überwinden wir mit der Gondel die ersten 600 Höhenmeter. Nicht nur das „Team Orange“ ist uns dankbar dafür! Aus der Gondel raus erwarten uns dann aber knackige 400 HM bis wir auf österreichischem Boden die Sillianer Hütte erreichen. Der Trail danach entschädigt für die Qualen bergauf und das Lächeln wird bei allen wieder größer als es heißt „Wir hätten da noch einen Trail – neu gebaut und mit der Gondel erreichbar“ für euch in petto. Lachend geht es wie jeden Tag am Radweg retour nach Toblach wo wir den Weg in die Dusche nur über die „Aperol Sprizz Bar“ finden – Aperol gut alles gut.

Das Bikecamp haben wir mit einem Klassiker begonnen und genauso beenden wir es auch. Falls wir es noch nicht erwähn haben – der Himmel ist noch immer strahlend blau. Zum Abschluss gibt’s nochmals was fürs Auge – direkter Blick auf die drei Zinnen und der Monte Cristallo zum Greifen nah. Der Anstieg bis zur Hütte kostet uns dieses Mal nur ein Lächeln – wo bleiben die Rampen – das rollt ja förmlich bergauf. Zum Abschluss gibt es noch ein Trailfeuerwerk, damit man auf der Heimreise im Auto genug Gesprächsstoff á la „Kannst dich noch erinnern“ hat. Strudel gut alles gut 😉

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Ach ja: Nicht nur wir verabschieden uns vom Pustertal – auch die Sonne macht den Gewitterwolken Platz und wir allen sind froh, dass wir bei strömendem Regen bereits im Auto in Lienz sitzen und nicht auf unseren so geliebten Bikes.